Hubert Dietmar Woidke (* 22. Oktober 1961 in Naundorf, Kreis Cottbus, DDR) ist ein deutscher Politiker der SPD. Seit August 2013 ist er der dritte Ministerpräsident des Landes Brandenburg seit 1990. Vom 1. November 2019 bis Oktober 2020 war er entsprechend dem Wahlzyklus Präsident des Deutschen Bundesrates und dann vom 1. November 2020 bis Oktober 2021 dessen erster Vizepräsident.
Woidke wuchs in der Niederlausitz mit einem Bruder auf einem seit Jahrhunderten in Familienbesitz befindlichen Bauernhof im Kreis Forst auf. Sein Vater war Schlosser und seine Mutter Hauptbuchhalterin einer landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG). Nach dem Abitur 1980 und einem eineinhalbjährigen Grundwehrdienst bei der Nationalen Volksarmee in Cottbus studierte Woidke ab 1982 Landwirtschaft und Tierhaltung / Ernährungsphysiologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. 1987 schloss er sein Studium als Diplom-Agraringenieur ab. Von 1987 bis 1990 war Woidke wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ernährungsphysiologie in Ost-Berlin. Von 1990 bis 1992 leitete er die wissenschaftliche Abteilung des Mineralfutterherstellers SANO-Mineralfutter GmbH. Von 1992 bis 1993 war er Dezernent für Umwelt und Landwirtschaft im Landkreis Forst, nach der brandenburgischen Kreisreform war er bis zu seiner Wahl in den brandenburgischen Landtag 1994 Dezernent für Landwirtschaft im Landkreis Spree-Neiße . 1993 wurde er nach erfolgreicher Verteidigung seiner Dissertation zu diesem Thema an der Humboldt-Universität zu Berlin aufgenommen. 2006 legte Woidke die Jägerprüfung für den Deutschen Jagdschein ab.
Woidke ist Mitglied der Evangelischen Kirchengemeinde Berlin-Brandenburg-Schlesien in der Oberlausitz. In zweiter Ehe ist er mit Susanne Woidke verheiratet. Das Paar hat jeweils eine Tochter aus erster Ehe und lebt in Forst (Lausitz).
1993 trat Woidke im Alter von 32 Jahren in die SPD ein, für die er bei den Landtagswahlen 1994 in Brandenburg ein Direktmandat errang. Sein Wahlkreis war Spree-Neiße II, den er 1999 ebenfalls auf Anhieb gewann. Nachdem er 2004 das Direktmandat nicht mehr gewinnen konnte und über die Landesliste in den Landtag einzog, kandidierte er bei der Landtagswahl 2009 im Spree-Neiße-Land. Wahlkreis Neiße I und gewann ihn direkt. Bei der Landtagswahl 2014 gewann er den Wahlkreis erneut direkt mit 49,5 Prozent der Stimmen. 2019 gewann er ihn erneut direkt, diesmal mit 36,2 Prozent der Stimmen.
Von 1994 bis 1999 war er stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten im Landtag und von 1999 bis 2004 Mitglied des Ausschusses für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung. Zeitweise leitete er den Braunkohleausschuss des Landes Brandenburg. Nachdem er 2009 nicht für das Landeskabinett in Frage kam, übernahm er von November 2009 bis zu seiner Ernennung zum Innenminister im Oktober 2010 das Amt des Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion und wurde Mitglied des Präsidiums des Landtags. Von Dezember 2009 bis November 2010 war er zudem Vorsitzender des Hauptausschusses des Parlaments.
From 1998 to 2003 he was also a city councilor in Forst (Lausitz) and from 1998 until his appointment as Minister in 2004 he was a member of the district council of the Spree-Neisse district . In the local elections in 2008, Woidke was again elected as a city councilor in the city council of Forst (Lausitz) and as a member of the Spree-Neisse district council. He gave up these mandates in October 2010 in connection with his appointment as Minister of the Interior of the State of Brandenburg.
On August 26, 2013, Woidke was elected to succeed Matthias Platzeck as chairman of the SPD state association in Brandenburg. At the ordinary party congress of the SPD from 14.-16. On November 10, 2013 in Leipzig, Woidke was elected as an assessor to the federal executive committee of the SPD.
From October 13, 2004 to October 21, 2009, Woidke was Minister for Rural Development, Environmental Protection and Consumer Protection in the State of Brandenburg. After the state elections in 2009, he was no longer intended for a government post in order to increase the proportion of women in the cabinet.
After the resignation of Interior Minister Rainer Speer on September 23, 2010, Prime Minister Matthias Platzeck appointed Woidke as his successor on October 6, 2010. [8] [9] The new SPD parliamentary group leader was Ralf Holzschuher . As Minister of the Interior, Woidke was in charge of modernizing the administration in the state of Brandenburg. In this function, he was chairman of the advisory board in accordance with the collective agreement on measures to accompany the restructuring of the Brandenburg state administration (TV rebuilding).
Eines der größten Reformprojekte, das Woidke als Innenminister verantwortete, war die Polizeireform in Brandenburg. Es zielte darauf ab, die Belegschaft der brandenburgischen Polizei von rund 8.800 im Jahr 2010 auf 7.000 bis Anfang 2020 zu reduzieren. Bisher gab es in Brandenburg zwei Polizeipräsidien, ein Landeskriminalamt und eine Landeseinsatzgruppe (LESE). Der brandenburgische Landtag hat am 16.12.2010 dem Gesetzentwurf zugestimmt, diese Behörden mit Wirkung zum 1.1.2011 in einem neuen Polizeipräsidium zu bündeln.
Nach dem Rücktritt von Matthias Platzeck wurde Woidke am 28. August 2013 zum dritten Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg gewählt. Vom 1. November 2018 bis zum 31. Oktober 2019 war er turnusmäßig zweiter Vizepräsident des Bundesrates und anschließend bis Oktober dessen Präsident Dezember 2020, bevor er wieder erster Vizepräsident wurde.
Am 3. Mai 2014 wurde er zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2014 in Brandenburg gewählt. Bei der Wahl konnte die SPD mit leichten Verlusten von 1,1 Prozentpunkten ihre Position als stärkste Kraft verteidigen und erreichte 31,9 Prozent der Stimmen. Die SPD hatte die Wahl zwischen einer fortgesetzten Koalition mit der Linkspartei (18,9 Prozent der Stimmen) und einer Koalition mit der CDU (23 Prozent der Stimmen). Die SPD und Woidke beschlossen, die rot-rote Koalition fortzusetzen. Am 5. November 2014 wurde Woidke vom Landtag mit 47 Stimmen der Koalition im Amt bestätigt.
Woidke war seit 2006 Präsident des Brandenburgischen Radsportverbandes. Dieses Amt bekleidete er zeitweise; 2008 kandidierte er nicht mehr. Außerdem war er Vorstandsvorsitzender des Entsorgungsunternehmens Neiße-Spree. Seit dem 29. Januar 2014 ist er zudem Koordinator für die deutsch-polnische zwischengesellschaftliche und grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Auswärtigen Amt.