Babett „Babs“ Peter (* 12. Mai 1988 in Oschatz) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. Der Verteidiger spielte zuletzt bei Real Madrid und spielte von 2006 bis 2019 für die deutsche Nationalmannschaft.
Babett Peter begann in der Grundschule mit dem Fußballspielen. Als sie neun Jahre alt war, meldeten ihre Eltern sie beim FSV Oschatz an. Nach ihrem Wechsel zum 1. FC Lokomotive Leipzig wurde sie Junioren-Nationalspielerin. In der Winterpause der Saison 2005/06 wechselte sie zum 1. FFC Turbine Potsdam. Am 12. September 2007 wurde ihr die Fritz-Walter-Medaille in Gold verliehen. Am 7. Oktober 2007 erzielte sie bei der SG Essen-Schönebeck per Elfmeter ihr erstes Bundesligator. Mit Turbine gewann sie fünfmal die Deutsche Meisterschaft, einmal den DFB-Pokal und dreimal den DFB-Hallenpokal.
Ihr größter Erfolg bei Turbine war der Gewinn der UEFA Women’s Champions League 2009/10. Zur Saison 2012/13 wechselte sie zum 1. FFC Frankfurt. [1] Ab der Saison 2014/15 stand Peter beim VfL Wolfsburg unter Vertrag. [2] Am 17. September 2019 wurde bekannt gegeben, dass Peter einen Vertrag mit CD Tacón bis 2021 unterschrieben hat. [3] Im Juli 2020 wurde der Verein CD Tacón von Real Madrid übernommen.
2005 scheiterte Peter mit der U-19-Auswahl im Halbfinale der Europameisterschaft gegen Russland. Ihr erstes Länderspiel für die deutsche Nationalmannschaft bestritt sie am 9. März 2006 gegen Finnland. Schon zu Beginn ihrer Karriere bei der Nationalmannschaft trug sie den Spitznamen Hulk. Mit der Nationalmannschaft wurde sie 2007 Weltmeisterin, spielte aber nicht während des Turniers. Ein Jahr später gewann sie die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen. 2009 wurde sie mit der Nationalmannschaft Europameisterin. Ihr erstes Länderspieltor erzielte sie am 1. März 2010 beim Algarve Cup gegen die Volksrepublik China. Außerdem übernahm sie erstmals die Kapitänsbinde, nachdem sie Birgit Prinz ersetzt hatte. Peter war Teil des Kaders für die WM 2011 in Deutschland. Am 19. November 2011 erzielte sie in Wiesbaden beim Rekordstand von 17:0 in der EM-Qualifikation gegen Kasachstan erstmals drei Tore in einem Länderspiel.
Peter nahm an den ersten beiden Lehrgängen zur EM 2013 teil und bestritt auch das erste Testspiel gegen Schottland. Zwei Tage später musste sie ihre Teilnahme an der EM jedoch wegen einer Verletzung am linken Fuß absagen. Am 24. Mai 2015 wurde sie von Bundestrainerin Silvia Neid in den endgültigen Kader für die WM 2015 in Kanada berufen. 2016 wurde sie in den Kader der Nationalmannschaft für das olympische Fußballturnier in Brasilien aufgenommen und gewann als sporadische Ersatzspielerin mit der Nationalmannschaft im Finale gegen Schweden die Goldmedaille. Nach dem Ausscheiden der regulären Innenverteidigerinnen Saskia Bartusiak und Annike Krahn nach dem Olympiafinale bildete sie in den ersten beiden Spielen unter der neuen Bundestrainerin Steffi Jones gemeinsam mit Josephine Henning die Innenverteidigung und kam am 20. September 2016 gegen Ungarn zum Einsatz letzten Qualifikationsspiel für die EM 2017 für ihr 100. Länderspiel. Ihr letztes Länderspiel bestritt sie am 6. Oktober 2018 gegen Österreich.
Am 26. April 2019 beendete Peter ihre Nationalmannschaftskarriere.
Am 2. Mai 2022 gab Babett Peter nach 118 Länderspielen und 19 Titeln für den Sommer jenes Jahres das Ende ihrer aktiven Karriere bekannt.
Von Juli 2003 bis Dezember 2005 besuchte Peter das Landesgymnasium für Sport Leipzig, bevor sie von Januar 2006 bis Juni 2007 das Potsdamer Sportgymnasium besuchte, wo sie das Abitur machte. Ab Anfang Oktober 2007 absolvierte sie die allgemeine Grundausbildung zur Sportsoldatin der Bundeswehr in der Clausewitz-Kaserne in Nienburg/Weser.
Seit ihrem fünften Lebensjahr leidet Peter an Gesichtslähmung, einer schwächenden Erkrankung der Nerven, die die Gesichtsmuskeln kontrollieren. Mit 15 unterzog sie sich einer Operation, die ihre Situation erheblich verbesserte.
Sie ist mit der ehemaligen Fußballprofi Ella Masar liiert. Via Instagram gab das Paar Ende Februar 2020 bekannt, dass sie ein Baby erwarten. Im September 2020 brachte Masar einen Sohn zur Welt. Sie ist seit dem 28. Juni 2021 mit Masar verlobt.
Ella Masar arbeitet seit 2022 als Co-Trainerin beim Kansas City Current Frauenfußball-Franchise der National Women’s Soccer League (NWSL). Nach seiner Pensionierung folgt Peter ihrem Partner in die USA, um einen ähnlichen Weg einzuschlagen. Nach drei bis vier Jahren wollen sie nach Deutschland zurückkehren.